Geschichte des Carsharings in Friedberg

21.08.2010 Carsharing in Friedberg – Es geht voran

Friedberg. Bei dem Aktionstag der Lokalen Agenda 21 am 21. August 2010 auf der kleinen Freiheit war auch die Bürgerinitiative (BI) Carsharing mit einem Informationsstand vertreten.
Viele Faltblätter und Luftballons wurden verteilt. Eine Reihe von Interessent(inn)en konnten sich direkt bei den Beteiligten erkundigen, wie es weiter geht.

Beim „Carsharing“ teilen sich mehrere Personen ein Auto. Dadurch reduzieren sich die Fixkosten für jeden einzelnen. Verwaltung, Versicherung, Steuern, Wartung und Reparatur übernimmt ein Anbieter für einen geringen Jahresbeitrag. Weitere Kosten ergeben sich nur für die tatsächlich angefallenen Fahrten. Da ein Anbieter in der Regel unterschiedliche Autos zur Verfügung stellt, kann man außerdem die Fahrzeuggröße je nach Bedarf mieten. Die Anmietung kann über Internet oder telefonisch innerhalb von wenigen Minuten und damit sehr kurzfristig erfolgen. Carsharing richtet sich also insbesondere an Personen, die ein Auto (als Zweitwagen oder als Ergänzung zu Bahn, Bus und Fahrrad) relativ wenig fahren möchten (in der Regel unter 10.000 km pro Jahr), die aber dennoch gelegentlich diese individuelle Mobilität benötigen. Wenn sich diese, statt für ein eigenes Auto fürs „Autoteilen“ entscheiden, so gewinnen dabei alle: Geringere Kosten für die Autofahrer, weniger Bedarf an Parkplätzen in der Stadt, Schutz der Umwelt durch bessere Auslastung der Autos sowie durch einen Fuhrpark, der im Durchschnitt einen recht geringen Verbrauch hat.

Bisher haben die Aktiven eine Reihe großer Fortschritte erreicht: Mit stadtmobil wurde ein Anbieter gefunden, der in Frankfurt schon eine große Zahl Autos zum Carsharing an unterschiedlichen Stellen anbietet und der bereit ist, sowohl für zwei Jahre einen Teil des Risikos zu übernehmen als auch die Werbung zu unterstützen.
Die Evangelische Kirchengemeinde ist außerdem bereit, einen Parkplatz direkt an der Stadtkirche zu vermieten und unterstützt die Aktion durch Mieterlass bis 2011. Inzwischen haben sich auch bereits etwa 15 Personen gefunden, die sich vertraglich zum „Autoteilen“ angemeldet haben: Zusätzlich zum Carsharing–Vertrag (für den sich erst Kosten ergeben, sobald ein Auto in Friedberg steht) garantiert jeder von ihnen für einen Mindestbetrag das Auto nutzen zu wollen (z.B. 20 Euro monatlich, kleinere Beträge sind möglich). Bei geringerer Nutzung wird dieser Betrag fällig, bei stärkerer Nutzung wird er auf die tatsächlich in Anspruch genommene Leistung voll angerechnet.
Noch mindestens 5 Personen werden gesucht, damit das erste Auto für eine Probephase von 2 Jahren in Friedberg geparkt werden kann. Interessenten können sich direkt an die BI unter carsharing.fb(at)gmx.de wenden.

Mit einem ersten Informationsabend hat die damalige Bürgerinitiative (BI) „CarSharing Friedberg“ am 26.11.2009 auch öffentlich begonnen, Carsharing als eine Alternative zum eigenen Auto in der Kreisstadt zu etablieren. Die BI greift damit ein Anliegen der Agenda21-Gruppe Verkehr aus dem Jahr 2002 wieder auf. Seit Mai 2010 gibt es ein Angebot des Frankfurter Anbieters stadtmobil. Als erster Parkplatz ist bereits ein Platz direkt bei der Stadtkirche vorgesehen.

11.12.2010 Das erste CarSharing-Auto steht neben der Friedberger Stadtkirche
Mit einer adventlichen Begrüßungsfeier wurde am 11.12.2010 die Ankunft des ersten Autos, eines Opel Corsa, für das Carsharing auf dem nördlichen Stadtkirchenplatz gefeiert. Die Initiatoren der Bürgerinitiative Carsharing, die sich inzwischen der Lokalen Agenda 21 als Gruppe angeschlossen hat, freuten sich, dass nach jahrelangen Bemühungen im Vorfeld nun genügend Unterstützer des Projektes gefunden wurden. Dabei wurde auch vorgeführt, wie die Teilnehmer des Carsharings wenige Minuten nach einer Anmeldung per Internet oder telefonisch mit ihrer Karte das Auto öffnen und freischalten können. Anschließend erhielten die ersten Teilnehmer im Gemeinderaum der Stadtkirche bei warmen Getränken, Kuchen und Gebäck ihre Zugangskarten sowie die zugehörige PIN ausgehändigt.

Die Agenda-Gruppe Carsharing dankt insbesondere der Evangelischen Kirchengemeinde, die einen Parkplatz nördlich der Stadtkirche – im ersten Jahr sogar kostenlos – zur Verfügung stellt, dem VCD sowie dem örtlichen BUND, die sich unterstützend an der Garantiesumme beteiligen, sowie der aus der Agenda-21 hervorgegangenen Nachbarschaftshilfe Aktion Punkt, die wie die privaten Interessenten mit einer Garantiesumme am Carsharing teilnimmt.

19.08.2011 Ein zweites Auto steht in Friedberg

Die Gruppe CarSharing der Lokalen Agenda 21 freut sich, dass damit nach 8 Monaten schneller als erwartet ihr Ziel erreicht wurde, ein zweites Auto in Friedberg bereitzustellen. Da inzwischen weitere Personen hinzugekommen sind, war der neben der Stadtkirche stehende Opel Corsa nun schon häufiger vergeben. Das zweite Auto soll entsprechend dem früheren Beschluss der Stadtverordneten einen Parkplatz in der Nähe des Bahnhofs haben. Da es dafür aber noch einiger Abstimmungen bedarf, steht der Peugeot 107 zunächst im Tauben Rain.

Die Fixkosten für das CarSharing liegen je nach Tarif zwischen 3 und 9 Euro pro Monat. Hinzu kommen eine Startgebühr für die Zugangskarte sowie die zeit- und km-abhängigen Gebühren für die Nutzung. Nur in einem Tarif fällt eine Kaution an. Alle Kosten sind von vornherein transparent. Die Tarife sind insbesondere für Wenignutzer (bis ca. 10.000 km pro Jahr) oder bei Nutzung als Zweitwagen interessant.

Dezember 2012 – Die Probezeit ist vorbei
In Friedberg sind seit einiger Zeit zwei der vielen Carsharing-Stationen von Stadtmobil.